Beim deutschen Turntag in Koblenz haben die Abgeordneten der Landesturnverbände und der Führungsgremien des DTB am Samstag (21.11.09) das Präsidium des Deutschen Turner-Bundes gewählt.

 

Präsident Rainer Brechtken wurde mit großer Mehrheit der 384 stimmberechtigten Delegierten wiedergewählt. Auch die weiteren Präsidiumsmitglieder erzielten durchweg gute Wahlergebnisse.

In das Präsidium des DTB wurden Prof. Dr. Walter Brehm der als Vizepräsident für den Bereich Allgemeines Turnen fungieren wird sowie Dr. Maike Tietjens als Vizepräsidentin Frauen, Gleichstellung und Personalentwicklung neu gewählt. Eine erfolgreiche Wiederwahl erzielten Dr. Hans-Jürgen Schulke als Vizepräsident für Verbandsentwicklung und Bildung, Dr. Annette R. Hofmann als Vizepräsidentin Gesellschaftspolitik, Heinz-Joachim Güllüg als Vizepräsident Finanzen und Verwaltung, Sibylle Richter als Vizepräsidentin Sport, Rosemarie Napp als Vizepräsidentin Olympischer Spitzensport.

DTB-Präsident Rainer Brechtken eröffnete am Samstagmorgen in der Rhein-Mosel-Halle den Turntag und begrüßte die rund 384 anwesendenden Abgeordneten der Landesturnverbände und der Führungsgremien des DTB. Er begrüßte insbesondere die Ehrengäste und Gastredner wie den Ministerpräsidenten des Landes Rheinland-Pfalz Kurt Beck, DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger und DOSB-Generaldirektor Dr. Michael Vesper. Brechtken formulierte einleitend die Notwendigkeit der Zusammenarbeit des DTB sowohl mit den politischen Entscheidungsträgern aber auch mit anderen nationalen Fachverbänden, „der Deutsche Fußball-Bund mit seinem Präsidenten Theo Zwanziger ist dabei ein ganz wichtiger Partner“, so Brechtken.

Ministerpräsident Beck betrat anschließend als Schirmherr der Veranstaltung das Podium und erklärte, dass das Turnen für „die Freiheitlichkeit im Denken und für Freundschaftlichkeit und Fairness im Umgang miteinander“ steht. Beck betonte die gesellschaftliche Aufgabe, die der Sport und damit auch der DTB hat, so müsse er „für Familien da sein“. Der Oberbürgermeister der Stadt Koblenz Dr. Eberhard Schulte-Wissermann dankte dem Deutsche Turner-Bund für die enge Verbundenheit mit der Region und für die Austragung des Turntages in Koblenz.

Der Hauptvortrag wurde dann gehalten von Dr. Theo Zwanziger, der die Verbindung zwischen den beiden größten Sportfachverbänden knöpfte: Zwanziger zeigte Parallelen auf und nahm Bezug auf das Motto des Turntages. „Auch wir wollen Dienstleister für die Vereine sein und wollen Mitglieder binden“, so Zwanziger, der einräumte, dass man im Bereich Bildung vom Nachbarverband etwas lernen könne. „Dies machen die Turner besser als die Fußballer“, sagte Zwanziger und ergänzte die Notwendigkeit. „Wenn Sportvereine Ansprüche an Kommunen formulieren wollen, müssen sie Teil dessen sein, der Sport muss die sozialgesellschaftlichen Dimensionen begreifen. Die Chance, Wissen und Bildung zu vermitteln ist die Gemeinsamkeit von großen Sportverbänden. Turnen und Fußball gehören im deutschen Sport zusammen“, so der Fußball-Präsident. Mit der Betonung, dass die gymnastische Grundlagenausbildung auch für den Fußball „ungeheuer wichtig“ sei, verließ er unter großem Applaus die Bühne.

Im parlamentarischen Teil des Turntages wurde nach den Rechenschaftsberichten das Präsidium einstimmig entlastet. Dem scheidenden Vizepräsidenten Paul Gerhard Wienberg-Schaper wurde, ebenfalls einstimmig, die DTB-Ehrenmitgliedschaft für seine „überragenden Verdienste für die Turnbewegung“, verliehen. Der Hanseat erhielt „Standing Ovations“ von den Abgeordneten.

In seinem Grundsatzreferat zum Thema „Dienstleister für Vereinsentwicklung“ erklärte DTB-Präsident Rainer Brechtken dann, der DTB ist erster Ansprechpartner im Bereich Kinderturnen sowie Fitness- und Gesundheitssport sei. „Wir müssen mit Dienstleistungen in unsere Vereine gehen und dort die entsprechenden Bewegungsangebote leisten. Wir haben in Deutschland ein funktionierendes Gesundheitssport-System mit dem entsprechenden Bewegungsprogramm“, so Brechtken. Der Schorndorfer machte deutlich, dass die Zukunft nicht nur dieser sondern auch anderer Dienstleistungsangebote des DTB abhängig ist von einem starken, einheitlichen Solidarsystem im Sport , für das er eine Führungsrolle vom Dachverband DOSB forderte.

Die anschließende Absichtserklärung zu den Dienstleistungskonzepten im „Kinderturnen“, und in der „Gymwelt“ wurde mit großer Mehrheit verabschiedet. Einstimmig beschlossen wurde die Austragung eines außerordentlichen Turntages im Herbst 2010 mit dem Ziel eine neue Satzung zu verabschieden.

Quelle: www.dtb-online.de